Kürzungen ohne Konzept – eine Politik mit langfristigem Schaden für die Gesellschaft
Die Kommunen im Kreis Euskirchen stehen vor massiven finanziellen Herausforderungen. Statt nun mit Weitblick und Verantwortungsgefühl nach Lösungen zu suchen, hat sich die Listenverbindung aus CDU, FDP und UWV im Kreistag für einen gefährlichen Kurs entschieden:
Blindes Sparen ohne Plan und Perspektive
Es ist verständlich, dass die drastische Erhöhung der Kreisumlage die bereits strapazierten Kommunen im Kreis an ihre Grenzen bringt. Doch statt nun mit Mut, Vernunft und Strategie auf diese Herausforderung zu reagieren, verfällt die Mehrheit aus CDU, FDP und UWV in planlosen Aktionismus. Was hier geschieht, ist keine nachhaltige Haushaltsführung, sondern eine chaotische Abfolge willkürlicher Kürzungen, Luftbuchungen und risikoreicher Zukunftsspekulationen. Diese ideologisch geprägte Symbolpolitik ignoriert die Konsequenzen und gefährdet fahrlässig die Zukunftsfähigkeit des gesamten Kreises.
Ja, der Kreis Euskirchen muss Wege finden, die zukünftigen finanziellen Herausforderungen in einem vertretbaren Maß darzustellen – aber keinesfalls auf diese rücksichtslose und kurzsichtige Art. Durch Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip werden langfristige Schäden angerichtet.
Besonders fatal ist der Griff in die Kassen des Bildungsbereichs: Eine Million Euro weniger für Schulbegleitungen bedeutet weniger Förderung für Kinder mit Unterstützungsbedarf. Das ist nicht nur unsozial, sondern eine dramatische Fehlentscheidung, die später teure Folgen nach sich ziehen wird, wenn diese Kinder im Bildungssystem zurückbleiben.
Auch beim Klimaschutz zeigt die Listenverbindung ein verantwortungsloses Verhalten: Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Region noch immer mit den Folgen der Flut von 2021 kämpft, wollen CDU, FDP und UWV erhebliche Mittel zur Klimafolgenanpassung und zum Klimaschutz streichen. Diese Ignoranz gegenüber den Realitäten des Klimawandels ist eine Bankrotterklärung, die uns und den zukünftigen Generationen teuer zu stehen kommen wird.
Wer jetzt meint, es könne nicht noch weltfremder kommen, wird sich nun im kulturell-gesellschaftlichen Segment die Augen reiben: Kulturelle Investitionen werden nicht als Chance, sondern als Belastung betrachtet. Doch gerade die Kultur ist es doch, die unsere Region attraktiv, lebendig und zukunftsfähig macht. Kürzungen in diesem Bereich reißen tiefe Lücken in das gesellschaftliche Gefüge, deren Folgen wir später mit deutlich höherem Aufwand reparieren müssen. Kultur ist kein überflüssiges Gedönse, sondern ein unverzichtbarer Motor einer lebendigen Gesellschaft.
Die aktuellen Maßnahmen der Kreistagsmehrheit sind keine nachhaltige Finanzpolitik, sondern riskante Wetten gegen die Zukunft unserer Region. Statt strukturelle Reformen anzugehen, erleben wir blindes Spar-Bingo: Luftbuchungen und planlose Hoffnungen ersetzen eine strategische Finanzplanung. Die Konsequenzen werden verheerend sein, denn Kürzungen im Bildungsbereich führen langfristig zu höheren sozialen Kosten, Einsparungen im Klimaschutz erhöhen die Risiken künftiger Katastrophen und sozialpolitischer Kahlschlag vertieft die gesellschaftliche Spaltung.
Der Kreis Euskirchen und seine elf Kommunen brauchen keine hektischen, ideologisch motivierten Schnellschüsse, sondern durchdachte Konzepte:
- Einen strategischen Haushaltsplan, der Einnahmen und Ausgaben nachhaltig ins Gleichgewicht bringt.
- Verwaltungsreformen statt sozialer Einschnitte, die gezielt Doppelstrukturen abbauen und Effizienz fördern.
- Investitionen, die langfristig Stabilität schaffen und keine künftigen Kostenlawinen verursachen.
Als GRÜNE Kreistagsfraktion stehen wir für eine nachhaltige Haushaltspolitik, die den Menschen und die Zukunft im Blick behält. Sparen ist notwendig, doch es darf niemals auf Kosten von grundlegenden Säulen, wie der Bildung, dem Klimaschutz und dem gesellschaftlichem Zusammenhalt gehen. Die Bürgerinnen und Bürger verdienen mehr als eine gedankenlose Streichorgie – Sie verdienen verantwortungsvolle Entscheidungen mit Weitblick und Verstand.
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